Tragekontrollsensor

DentAgent® – der Tragekontrollsensor für Zahnspangen

Die Problematik bei herausnehmbaren Zahnspangen

Zur Regulierung von Zahn- und Kieferfehlstellungen gehören herausnehmbare und festsitzende Zahnspangen zu den heute angewandten Lösungsmethoden.

Je früher Fehlstellungen entdeckt werden, umso größer sind hierbei die Chancen, Regulierungen erfolgreich durchzuführen. Bei jüngeren Kindern (ab 6 bis 8 Jahre) werden die Fehlstellungen überwiegend mit herausnehmbaren Zahnspangen behandelt. Für den Erfolg einer kieferorthopädischen Behandlung mit einer herausnehmbare Zahnspange ist die konsequente Einhaltung der vorgeschriebenen, regelmäßigen, täglichen Tragestunden von großer Bedeutung.

Da aber bei Kindern die dafür notwendige Disziplin nicht immer gegeben ist, werden die herausnehmbaren Zahnspangen nur einen verminderten Teil der vorgeschriebenen Zeit getragen. Dadurch wird das gewünschte Ergebnis zum Teil verspätet oder gar nicht erzielt, zusätzlich können sich bereits erzielte Ergebnisse wieder zurückbilden, wenn durch längere Perioden – zum Beispiel Sommerferien – die Zahnspange nicht getragen wird. Eine teure Neuanpassung oder Neuanfertigung der Zahnspange sowie ein Zeitverlust in der Behandlung ist die Folge. Für den behandelnden Arzt ergeben sich ebenfalls Konsequenzen, die von erheblichen finanziellen Schäden für Kulanzleistungen bis zur Rufschädigung bei erfolglos abgebrochener Behandlung reicht.

Seit dem Aufkommen der Mikroelektronik vor etwa 30 Jahren gab es daher von Kieferorthopäden den Wunsch, ein Messgerät zu erhalten, das objektiv die Tragedauer der Zahnspange messen kann. Die Anforderungen an ein solches Gerät sind aber hinsichtlich Größe und Funktion so hoch, dass erst vor wenigen Jahren die Möglichkeit entstand, solche Messgeräte zu vernünftigen Kosten zu produzieren.

Der DentAgent® ist die Lösung

Um eine genaue und nachvollziehbare Messung der Tragegewohnheiten von herausnehmbaren Zahnspangen zu ermöglichen, wurde ein System entwickelt und zum Patent angemeldet (Pat.Nr. 409216), dass aus folgenden drei Komponenten besteht:

1. Messsonde in der Zahnspange
2. Kontaktloses Datenübertragungsgerät
3. PC-Auswertungssystem

In der Zahnspange wird ein Sensor mit integriertem Speicher eingebettet, der die Zeiten, in denen die Zahnspange getragen wird, registriert. Dies geschieht durch Messung der Umgebungstemperatur in regelmäßigen Intervallen. Diese Werte werden gespeichert und können bei Kontrollbesuchen durch das kontaktlose Datenübertragungsgerät ausgelesen werden und auf einem PC oder Laptop rasch und übersichtlich zur Information für Arzt und Patient dargestellt werden.

Das kontaktlose Datenübertragungsgerät hat etwa die Größe eines Handys und ist mit einem Kabel mit dem PC oder Laptop verbunden. Das für die Auslesung der Prototypen entwickelte Auswerteprogramm zeigt in Balkendiagrammen, wann die Zahnspange getragen wurde. Aus den übertragenen Informationen werden auch die Daten über die Regelmäßigkeit des Trageverhaltens und über die Erreichung der vorgeschriebenen Tragestunden in einfachen und für den Patienten verständlichen Diagrammen dargestellt. Aus der PC-gestützten Datenverwertung können Täuschungsversuche erkannt werden. Dies erscheint aus forensischer (rechtsmedizinischer) Sicht wesentlich.

DentAgent® im Erprobungsstadium

Derzeit sind voll funktionsfähige Probemuster des Sensors, der Schreib-/Lesestation und ein einfaches PC-Lese-/Bedienprogramm an der Donauuniversität Krems entwickelt und befinden sich in technischer Erprobung. An der technischen Universität Wien wurden Methoden für die Assemblierung und feuchtedichten Verguss des Gerätes entwickelt. Gemeinsam mit dem Zahntechnik-Labor Grabner KEG wurden biokompatible Verkapselungen entwickelt.

Nach Beendigung der Vorerprobung der Muster an der Donauuniversität Krems sind folgende Aktivitäten geplant:

1. Koordination und Klärung der Erfordernisse für die CE-Genehmigung des Systems:
Dazu wird ein Ingenieurbüro mit Erfahrung bei der Durchführung von Genehmigungsverfahren bei akkreditierten Prüfstellen (zum Beispiel TÜV) konsultiert.

2. Angebotseinholung der Voraussetzungen für klinische Tests und Durchführung dieser Tests

3. Bereitstellung von Mustergeräten an ausgewählte Zahnarztpraxen und Zahntechnikfirmen:
Das derzeitige kontaktlose Datenübertragungsgerät soll zu einem Gerät erweitert werden, das den Eltern der Patienten die Ablesung des Sensors ermöglicht und in vereinfachter Form die Tragedaten darstellt.

Dentagent – der Tragekontrollsensor für Zahnspangen

dentagent-sensor.com – Dentagent-Sensor

Links zu wissenschaftlichen Internetseiten:

www.isas.tuwien.ac.at – Institut für Sensor- und Actuatorsysteme, Technische Universität Wien

www.agta.at – Arbeitsgemeinschaft Thermoanalyse

www.donau-uni.ac.at – Donau Universität Krems

Veröffentlichungen / Presse

Artikel 21.10.2008: Geistesblitz: Die Zahnspange weiß alles

1. Platz für den Tragekontrollsensor beim Ritz Genius Wettbewerb 2007

www.riz.at – RIZ Niederösterreichs Gründeragentur